Da meine Reisebegleitung Ina in München wohnt und ich in der Nähe von Stuttgart, haben wir uns in Istanbul am Flughafen beim Umsteigen in den Flieger nach Delhi getroffen. Wir beide sind mit Türkish Airlines geflogen und waren vollauf zufrieden. Für mich mit eine der besten Airlines überhaupt, nach Cathay Pacific (mehr dazu in meinem Bericht über Hongkong).
Nach einem langen Flug kamen wir, etwas erschöpft aber voller Vorfreude, morgens um 4 Uhr im noch dunklen Delhi an (Zeitunterschied zu Deutschland 3,5 Stunden). Wir hatten uns eigentlich den Oktober als Reisezeit ausgesucht, weil dann der Monsun vorbei ist und die Temperaturen noch nicht so übertrieben hoch sind. Leider wurde uns beim Verlassen des Flughafengebäudes schnell klar, dass dieser Plan nicht so ganz aufgegangen ist. Uns wurde auch gleich von unserem Fahrer mitgeteilt, dass es der heißeste Oktober seit Jahren werden wird. Na super! Wir haben uns ja auf schwitzen eingestellt, aber das was uns erwartete, lag doch außerhalb unserer Vorstellungskraft!
Vom Flughafen ging es erst mal in unser Hotel Suncourt Corporate in New Delhi. Unser Zimmer war klein und sauber und hatte eine Klimaanlage (über die wir uns sehr freuten). Über das angebotene "Frühstück" will ich hier mal kein Wort verlieren...aber das hat sich durch die ganze Reise gezogen. Ich sag nur, frühstücken in Indien ist sehr speziell, zumindest für meinen Geschmack :-)!
Nachdem wir uns kurz akklimatisiert hatten ging es auch schon los ins Getümmel. Die Weltstadt Delhi, mit über 17 Millionen Einwohnern, hat viele Facetten: zum einen die koloniale Neustadt New Delhi, mit ihren breiten, eleganten Alleen, modernen Hochhäusern, noblen Villen, Museen, Grünanlagen und breiten Boulevards. Und zum anderen die Altstadt Old Delhi in der es scheint, als wäre die Zeit stehen geblieben. Hier drängen sich Menschen und jedmögliches Fortbewegungsmittel wie Rikscha, Esel, Tuck Tuck, Auto, LKW und nicht zu vergessen die vielen Kühe durch enge Gassen, vorbei an Basaren und niedrigen, kleinen Häusern.
Wir haben uns bewusst dazu entschieden, den ersten Tag in New Delhi zu verbringen, damit wir uns langsam an das Land, das Klima und die vielen Menschen gewöhnen können. Wir haben gleich mal alle hot spots angeschaut, die in sämtlichen Reiseführern angepriesen wurden, denn wer weiß, wann wir das nächste mal nach Indien kommen. Wir zwei deutsche Touristen, die selbst die für Inder heißen Temperaturen nicht gewohnt waren, sind fast geschmolzen.
Das ganze lief dann wie folgt ab:
rein ins klimatisierte Auto mit höchstens 20 Grad (der Fahrer hat es gut mit uns gemeint) - kurze Fahrt zum hot spot - raus aus dem Auto in über 40 Grad und pralle Sonne - Sehenswürdigkeit anschauen, fotografieren, schwitzen - schnell wieder ins kalte Auto - Wasser trinken, das wir in den letzten Minuten draußen ausgeschwitzt haben - Pulli anziehen und Schal um den Hals damit wir uns nicht verkühlen.
(Es war so unglaublich heiß die drei Wochen über, dass es teilweise schon unangenehm war. Ich werde nun auch nicht mehr auf das Schwitzen und die heißen Temperaturen eingehen, denn ich glaube es kann nun jeder nachvollziehen wie heiß es dort war :-))
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President House |
Blick vom President House auf das India Gate |
India Gate: Kriegergedenkstätte für Inder, die im Ersten Weltkrieg in der britischen Armee getötet wurden |
Humayun´s Tomb - Unesco Weltkulturerbe: Grab des Mogulkaisers mit 43m hoher Marmorkuppel (Eintritt 250 IRP) |
Lodi Garden |
Lodi Garden: kühle Oase in der hektischen Großstadt |
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Ina, Chander und ich in einem Sikh Tempel in Delhi |
So hatte ich mir Indien vorgestellt: laut, staubig, sehr sehr viele Menschen, Verkehrschaos, Frauen in bunten Saris, Rikschas und Kühe, Kühe, Kühe. New Delhi war eher sauber, modern, westlich - das genaue Gegenteil.
Wir haben eine Fahrrad-Rikscha-Tour durch Old Delhi gemacht. Das war mit unter das aufregendste was ich bisher erlebt habe. Es lag aber auch an dem Briefing von Chander. Er hat uns mit einem eindringlichen, ernsten Blick nahe gelegt, nein eher verordnet, auf keinen Fall aus der Rikscha auszusteigen, wenn der Fahrer dies von uns verlangt. Vom Fahrer hat er die Handy Nummer verlangt, einen Testanruf gemacht und ihm auf hindu und mit noch ernsterem Blick etwas gesagt, dass beider Mimiken nach so viel hieß wie "bring sie mir in genau zwei Stunden wieder an diese Stelle hier zurück, unversehrt! Wenn nicht, war das deine letzte Fahrt!". Diese Aussage und das düstere Gesicht des Rikscha Fahrers waren alles andere als beruhigend. Naja, Augen zu und durch.
Unser Rikscha Fahrer in Old Delhi |
Blick aus der Rikscha |
Als erstes sind wir zum Red Fort (Eintritt 250 IRP) und haben es uns von innen angeschaut (wir hatten die Erlaubnis von Chander auszusteigen :-)).
Danach ging es durch noch engere Gassen (wie die Haupteinkaufsstraße Chwari Bazar) weiter zur größten und wohl auch schönsten Moschee Indiens, der Jama Majid (Eintritt 300 IRP).
enge Gassen zur Jamal Majid |
Jama Majid |
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Sikh Tempel |
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