Walk of New York Tour - Liberty Island, Ellis Island, 9/11 Memorial
Da ich die Stadt nicht komplett allein auf eigene Faust erkunden wollte, habe ich mir bei „Walk of New York“ eine Tour gebucht. Ich wollte einfach gern von einem New Yorker durch sein NYC geführt werden, englisch sprechen und die ein oder anderen Insider Infos bekommen, die nicht unbedingt in jedem Reiseführer stehen. Und ich kann es nur empfehlen!!! Es war wirklich ein toller Tag mit prägenden Eindrücken.
Es gibt so viele Touren die man in New York buchen kann, zum Beispiel eine Citytour mit Einheimischen, den „Big Apple Greeters“ die Gästen Ihre Heimatstadt zeigen wollen. Ich habe mich dann aber für die Tour mit Walk of New York entschieden, weil die Tour „Liberty Island – Ellis Island – One World Trade Center“ mich am meisten angesprochen hat und weil es hier bestimmt sehr viel Input gibt und das dann viel mehr Spaß macht, wenn jemand einem davon erzählt als es irgendwo nachzulesen.
Treffpunkt war um 9:00 Uhr im Battery Park am Pier A, direkt an der Ablegestelle der Fähren. Unsere Gruppe war bunt gemischt, alt und jung, Amerikaner, Europäer und Kanadier + Tour Guide mit italienischen Wurzeln. Los gings mit der Fähre zu Liberty Island. Am Besten beim Einstieg gleich oben auf der rechten Seite einen Platz suchen, denn von dort hat man während der Fahrt den besten Blick – einmal auf die Skyline von Manhatten und später auf die Statue of Liberty. Falls ihr auf der Seite keinen Platz bekommt, keine Sorge, die Fähre hält kurz vor Liberty Island an, damit auch wirklich jeder ein Bild vom Wasser aus von der Freiheitsstatue machen kann.
Wir hatten Tickets mit Zutritt auf die Plattform der Statue. Der Zugang ganz nach oben ist limitiert und Tickets sind nur schwer zu bekommen. Aber die Plattform lohnt sich auf jeden Fall. Man kann auch nur mit der Fähre auf die Insel fahren und unten herum laufen, aber wenn man schon mal da ist, sollte man sich doch auch die Statue von Innen anschauen! Nachdem man mehrere Sicherheitskontrollen passiert hat, ich empfehle – nehmt euer Pfefferspray aus der Tasche, sonst dauerst eeeewig ☺ - gelangt man in das Innere der Statue, mit kleinem Museum zur Geschichte des Baus. Das fand ich total interessant, werde aber hier nicht weiter drauf eingehen, denn das dürft ihr selber raus finden, sonst wird’s ja langweilig. Danach gings dann endlich ein Stück weiter nach oben auf die Plattform. Hier war das Platzangebot sehr begrenzt und wir hatten auch nur zwischen fünf und zehn Minuten Zeit um einmal drum rum zu laufen und Bilder zu machen. Wenn man ein Ticket für die Plattform bucht hat man noch unten am Fuß der Statue Zugang zu einem Platz von dem man tolle Bilder machen kann. Zum Beispiel das hier: Lady Liberty und Lady Nadine
Lady Liberty and Lady Nadine |
Weiter ging es dann auf die nächste Insel: Ellis Island. Dort, ein Durchgangslager auf amerikanischem Boden, wurden bis 1954 alle ankommenden Immigranten empfangen, registriert und untersucht. Ehrlich gesagt hatte ich nicht viel Ahnung von Ellis Island und Liberty Island, habe mich auch nicht groß eingelesen, weil mein Interesse irgendwie woanders lag. Deshalb war ich umso begeisterter was ich an dem Tag alles neues erfahren und gelernt habe. Hier ein paar Eindrücke von Ellis Island. Geschichtliche Details könnt findet ihr auf den bekannten Portalen ;-). Aber wenn ich mal was anderes als ne typische Stadttour machen wollt, kann ich euch diese Tour nur ans Herz legen. Es war einfach super und ich hab so viel mitgenommen, was ich mir beim Lesen nie alles hätte merken können. Ihr merkt schon, ich bin eher der visuelle Typ, muss die Dinge sehen, hören und fühlen können. Und Fühlen konnte ich an dem Tag noch viel mehr. Denn nach der kurzen Mittagspause haben wir uns an „St. Paul´s Chapel“ am Broadway getroffen. An der von außen unscheinbaren Kirche bin ich in den letzten Tagen schon öfters vorbei gelaufen. Aber Kirchen interessieren mich nicht so...Ehrlich gesagt habe ich mich auch gewundert warum wir uns an einer Kirche treffen. Ich wurde gleich aufgeklärt, denn „St. Paul´s Chapel“ steht direkt am Ground Zero. Sie war während den Bergungsarbeiten Anlaufpunkt und Rückzugsort für die Feuerwehrleute. Denn hier gab es frische Luft zum Atmen, Verpflegung und Ärzte, die die verbrannten Füße versorgt haben. Der Boden draußen muss so heiß gewesen sein, dass die Hitze durch die festen Schuhe gedrungen ist...heute ist die kleine Kapelle eine Gedenkstätte und man findet viele Erinnerungsstücke an die Opfer von 9/11. Und dann war es auch schon vorbei mit meiner Gefasstheit. Der Klos in meinem Hals wurde immer dicker und meine Augen immer feuchter. Das ganze war so schrecklich traurig und bewegend, dass ich mich wie in Trance gefühlt habe. Die Kirche stand direkt neben den Twin Towers und sie blieb komplett unversehrt. Nicht einmal eine Scheibe ging zu Bruch. Wir sind dann weiter in Richtung One World Trade Center, durch den neuen U-Bahnhof Occulus gelaufen hin zum 9/11 Memorial. Ein ergreifender Ort der Besinnung, an dem zwei riesige, schwarz umrandete Becken errichtet wurden, in die von allen Seiten Wasser fällt und genau an der Stelle der ehemaligen Twin Towers gebaut wurden. In jedem der beiden tiefen Bassins wurden alle Namen der Opfer eingraviert. Dieser Ort ist macht einen sprachlos. Zwischen den beiden Pools steht ein opulenter Baum, mit wunderschönen grünen Blättern. Wie auch St. Paul´s Chapel blieb der Freedom Tree unversehrt und wurde während den langen Bauarbeiten umgesiedelt und wieder an seinen alten Lebensraum zurückgebracht. Nun steht er dort in voller Pracht und passt so gut in das Bild. Man kann es nicht in Worte fassen, was der Anblick in mir ausgelöst hat. Hoch oben auf dem One World Trade Center oder auch Freedom Tower genannt, hat man einen unglaublichen Blick über die ganze Stadt und auch auf das 9/11 Memorial, St. Paul´s Chapel und Occulus. Schon der Weg zum Aufzug war schön traurig. Wie gesagt, an dem Nachmittag war ich in einer Art Trauerblase, habe alles auf mich wirken lassen und meine Gefühle nicht unterdrückt. Deshalb stand ich irgendwann auch mit Tränen in den Augen vor einer Leinwand und habe den kurzen Film über den Bau des Freedom Towers angeschaut, der wie ein Phönix aus der Asche in den Himmel ragt. Die Fahrt mit dem Aufzug war mega. Ich glaube in jedem Aufzug eines Wolkenkratzers in New York findet man eine Kurzfilm oder irgendwas zur Unterhaltung. Aber das was ich im Aufzug des One World Trade Centers gesehen habe topt alles! Oben angekommen ging es dann so sensationell weiter...ich möchte hier nicht zu viel verraten, denn der Überraschungseffekt war einfach so schön, dass ich ihn euch nicht nehmen möchte. Fahrt hinauf, mit etwas Zeit und genießt es, so wie ich. Die 360° Aussichtsplattform des 1WTC Observatory ist nicht im Freien. Aber das macht gar nichts, denn so kann man auch bei kaltem Wetter die Stadt in Ruhe auf sich wirken lassen. Normalerweise hol ich mir keinen Audio Guide oder ähnliches aber hier kann ich es euch wirklich empfehlen. Für 15$ kann man sich ein Tablet ausleihen, mit dem man an den verschiedenen Himmelsrichtungen die Gebäude und Sehenswürdigkeiten von New York angezeigt bekommt. Mit einem Klick zum Beispiel auf das Empire State Building fliegt man virtuell die Strecke vom One World Trade Center dort hin. Das ganze wurde von einem Helikopter aus gefilmt und sieht wirklich spektakulär aus. Es gibt dann noch einen ca. 30 sekündigen Kurzfilm mit ein paar Infos über das Gebäude. Ich fand das wirklich super, weil ich da einen richtigen Überblick über die Stadt bekommen habe und endlich die ganzen Namen zuordnen konnte. Man sieht ja so viel, kann es dann aber entweder nicht geographisch oder namentlich einordnen. Super Idee und nur zu empfehlen. Die 15$ sind hier super investiert. Nach ca. zwei Stunden bin ich dann wieder mit dem Aufzug nach unten gefahren, über den Broadway zur 34th gelaufen und total erschöpft – körperlich und geistig – in meinem Hostel angekommen und musste erst mal das Erlebte wirken und sacken lassen.
0 Kommentare